Roter Faden

Aus WiWöPedia
Version vom 12. Dezember 2007, 11:42 Uhr von Tobias (Diskussion | Beiträge)
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Das WiWö-Ziel, mit dem wir uns jetzt genauer auseinandergesetzt haben, ist nur die erste Stufe auf einer Treppe, die zum Ziel der PPÖ führt. Dieses lautet (VO 1.2):

"Wir wollen helfen, junge Menschen zu bewussten Staatsbürgern und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten zu erziehen, die aus dem Glauben ihre Aufgabe in Familie, Beruf und Gesellschaft erfüllen."
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Das wäre von einem zehnjährigen WiWö natürlich viel zu viel verlangt. Aber die ersten, altersgemäßen Schritte in diese Richtung hat jedes Kind nach Beendigung der WiWö-Stufe schon erledigt. Daher musst du darauf achten, dass wirklich jedes Kind das Ziel unserer Stufe erreicht hat, bevor es zu den GuSp überstellt wird. Denn dort wird auf diesem WiWö-Ziel, einer Art Zwischenetappe also, weiter aufgebaut - in Richtung PPÖ-Ziel. Traditionellerweise werden WiWö am Ende ihrer Volksschulzeit zu den GuSp überstellt, also ungefähr im Alter von 10 Jahren. Unsere Verbandsordnung sieht unter Punkt 1.6.1. aber "entwicklungsbedingte Ausnahmefälle" vor, damit du entscheiden kannst, wann jedes einzelne Kind das Stufenziel erreicht hat. Worauf du übrigens bei Überstellungen noch aufpassen musst und wie so eine Zeremonie aussehen kann, steht im entsprechenden Kapitel.

Dieses eine Ziel, auf das wir alle hinarbeiten, ist der Grund, dass sich bei den PPÖ Einiges wie ein "roter Faden" durch alle Stufen zieht. So gibt es für jede Stufe analog zum WiWö-Ziel ein eigenes Stufenziel. Das Ziel der letzten Altersstufe, den RaRo, ist dann das PPÖ-Ziel, das du schon kennst. Auch die acht Schwerpunkte haben ihren fixen Platz in allen Stufen: Es gibt für jeden Schwerpunkt in jeder Stufe ein eigenes Schwerpunktziel und diese bauen aufeinander auf. Es dreht sich immer um die selbe Sache, nur eben altersgemäß aufbereitet.

Tipp: Hier als Beispiel die Ziele der Stufen zum Schwerpunkt "Bereitschaft zum Abenteuer des Lebens":

WiWö GuSp CaEx RaRo
Mut haben, immer wieder Neues zu entdecken; lernen, kleine Aufgaben zu übernehmen und zu bewältigen. Bereit sein, Aufgaben anzupacken und das Beste daraus zu machen. Herausforderung von Aufgaben annehmen und sie phantasievoll lösen; sich am Schönen erfreuen und diese Freude weitergeben. Mut haben, Entscheidungen zu treffen und diese konsequent durchzuführen; die Herausforderung des Lebens und der Umwelt annehmen, ohne den Problemen auszuweichen.

Die Schwerpunktziele der WiWö findest du im Kapitel Acht Schwerpunkte. Wenn dich die (Schwerpunkt-)Ziele der anderen Stufen interessieren, findest du sie in der Verbandsordnung (VO) der PPÖ im Kapitel 1.


Wie durch die Inhalte zieht sich dieser "rote Faden" auch z.B. durch die Methoden der Stufen: Für alle gilt das "learning by doing". Allerdings heißt das eben für 7-10jährige WiWö etwas anderes (nämlich das "Spiel") als für 17jährige RaRo – dort wird mit dem „Projekt“ gearbeitet.

Im Kapitel 1 der VO sind auch das Wesen und die Wege der PPÖ beschrieben. Die PPÖ

  • sind eine demokratisch Organisation.
  • fördern die Gleichberechtigung der Geschlechter.
  • stehen den Angehörigen aller Religionen und Rassen offen.
  • sind unabhängig von politischen Parteien.
  • erziehen zum Frieden.
  • fördern partnerschaftliches Verhalten und internationale Verständigung.
  • erziehen zu verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt.
  • sprechen mit ihrem Programm sowohl inhaltlich (acht Schwerpunkte) als auch methodisch (Herz, Hirn, Hand) die ganze Person an.
  • wenden das Lernen durch sinnvolles Tun („learning by doing“) an.
  • arbeiten mit altersgemäßen Gemeinschaftsformen.
  • bauen auf dem Gedankengut von Lord Baden-Powell auf.
  • sind neuen Erkenntnissen der Erziehungswissenschaft aufgeschlossen.

Viele dieser Eigenschaften und Schlagworte sind uns schon im ersten Kapitel dieses Behelfes begegnet. Sie werden uns auch weiter begleiten, denn sie machen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bei den PPÖ zu dem, was sie ist: Etwas ganz Besonderes.

Puck und Mogli fragend

Naja, da dürfen wir uns jetzt nicht mit fremden Federn schmücken. Die Pfadfinderidee geht zurück auf Lord Baden-Powell. Er "erfand" die Pfadfinder Anfang des 20. Jahrhunderts.

Heute gibt es fast in jedem Land der Erde Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Insgesamt sind es zirka 35 Millionen (Stand Frühjahr 2000). Sie sind in den beiden Weltverbänden WAGGGS (World Association of Girl Guides and Girl Scouts) und WOSM (World Organization of the Scout Movement) organisiert. So unterschiedlich die einzelnen nationalen Verbände auch sind, müssen sie doch folgende Kriterien erfüllen, um in einem oder beiden Weltverbänden anerkannt zu werden:

  • Pfadfinderversprechen und –gesetz
  • "learning by doing"
  • das Arbeiten mit der Kleingruppe von Gleichaltrigen (Peer-Group)
  • Offenheit für alle Menschen
  • Gesellschaftliches Engagement, dabei aber parteipolitisch ungebunden
  • Demokratische Struktur

Die PPÖ sind sowohl bei WAGGGS als auch bei WOSM Mitglied.

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